Süntelbuchenallee Bad Nenndorf
Eine Besonderheit von Deister und Süntel sind die Süntelbuchen: knorrige, flach wachsende Buchen mit dicken Stämmen und krummen Ästen, von denen man früher annahm, sie seien Teufelswerk. Aus diesem Grund, und weil sie für die Holzwirtschaft eher nutzlos waren, wurden sie früher vernichtet und sind heute nur noch selten zu finden. Einige Menschen erkannten jedoch ihren Charme und pflanzten und erhielten in Bad Nenndorf am Kurpark eine ganze Allee dieser Bäume, unter deren breitem Dach man wie in einem verwunschenen Wald spazieren kann. Hier ließen sich auch tolle Fotos machen, bis die Stadt auf die häßliche Idee kam, den Weg zwischen den Bäumen einzuzäunen.
Wem ich seit der Einzäunung den Besuch in der Allee empfehlen soll, weiß ich nicht so recht. Familien mit lebhaften und kletterfreudigen Kindern sind es nicht mehr, denn ein Verlassen des Weges sowie Erklettern der Bäume ist verboten. Ebenso fallen Jugendliche heraus, die schöne Bilder machen möchten, weil der Ort seinen Charme eingebüßt hat. Vielleicht Kleinkinder? Unser zweieinhalbjähriger Sohn war angetan, weil ihn gerade Handläufe interessieren. Ich befürchte aber, dass ihn, wenn diese Phase vorbei ist, der Ort auch nicht mehr faszinieren wird, da er nicht unter den Bäumen spielen darf, sondern sich nur auf schmalen Pfaden bewegen soll. Vielleicht können wir ihn irgendwann wieder mit der Geschichte um die Bäume locken.
Wenn ihr nun erst recht neugierig seid, macht euch selbst ein Bild. Man kann gut rund um den Kurpark parken. Ein Besuch des Parks mit einem mittelmäßig ausgestatteten Spielplatz, einer kostenpflichtigen Minigolfanlage sowie der gratis Wasserverkostung für Mutige (schwefelhaltiges Wasser riecht wie Pupse im Glas) können den Ausflug nach Bad Nenndorf noch abrunden.