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Friedhof der Vergessenen Kinder bei Nienstedt


Für einen nachdenklichen Blick in die Vergangenheit empfehle ich einen Besuch auf dem Waldfriedhof bei Nienstedt. Gleich hinter dem Ortsschild rechts führt ein Weg in den Wald, von wo nach einigen Minuten Gehzeit links an einem nicht zu übersehenden Schild ein Trampelpfad ins Gebüsch und zu einer kleinen Lichtung führt.

Auf der Lichtung ruhen die Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus der NS-Zeit unter hohen Bäumen. Während ihre Mütter unter den Nazis Arbeitsdienste leisten mussten, blieben sich die Kleinkinder in Ahlem und anderswo selbst überlassen, viele wurden krank. Diese kranken Kinder schickte man nach Nienstedt in eine Außenstelle der Hannoverschen Kinderheilanstalt, in der viele der kleinen Kinder starben. Sie wurden im Wald begraben. Heute ist das Gräberfeld eingezäunt und ein Gedenkstein erinnert an die jungen Opfer des Nationalsozialismus. Einige Kinder erhielten nachträglich Grabsteine, so dass man heute ihre Namen und Geburtsdaten lesen kann. Eine kürzlich errichtete Schautafel mit vielen Bildern bietet Antworten auf Fragen, die Kinder und Jugendliche sicherlich stellen werden. Auch eine Skulptur und ein Gedenkstein laden zum Nachdenken ein.

Man erreicht den Friedhof vom Kammweg kommend an der Wallmannhütte vorbei auf dem Weg nach Nienstedt oder von unten aus Nienstedt kommend über einen Waldweg, der von der Straße nach Messenkamp bzw. Lauenau gleich nach dem Ortschild rechts abzweigt. Ein Parkplatz ist dort nicht ausgewiesen.

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 07/2022